Lobende Erwähnung für „You are my hero“ von Tobias Bilgeri

Tobias Bilgeri hat mit seinem Animationsfilm „You are my hero“ beim 26. Dokfest Kassel eine „Lobende Erwähnung“ im Wettbewerb um den Goldenen Herkules bekommen. Insgesamt 30 Filme  waren für den Preis nominiert, Preisträger ist der Dokumentarfilm „Verborgen in Schnuttenbach“ von Thomas Majewski.

Die Jury begründet die lobende Erwähnung für den in 3d-Computeranimation produzierten Film wie folgt:

Der digital produzierte Kurzfilm orientiert sich ästhetisch an der Ikonenmalerei des 14. Jahrhunderts – goldene Hintergründe, flächige Gewänder und falsche Zentralperspektive inklusive. Ruhig erzählt, dabei durch die Optik und Farben sehr intensiv und kontrastreich, mit einer betörenden Erzählerin und einer zeitlosen Geschichte so alt wie Liebe und Betrug, überzeugt die Arbeit durch ein stimmiges und hochwertiges Gesamtgefüge, das ein wissendes Schmunzeln auf das Gesicht des Zuschauers zaubert.“

Das 26. Dokfest Kassel vom 10.-15.11.2009 brach mit insgesamt mehr als 10000 Besuchern an 5 Tagen in diesem Jahr alle bisherigen Rekorde. Auch wenn der Schwerpunkt des Festivals auf Dokumentarfilmen liegt, wurden in vier Blöcken Kurzfilme von Studenten der Kunsthochschule Kassel gezeigt. Darunter folgende Filme von Studenten der Trickfilmklasse:

Traumpartner von Lea Heinrich und René Barth
Mr. Eck von Kun Jia
S´Hannerl war a Depp von Federico Martin
Die teuren Hinterbliebenen von Julian Vavrovsky
Spei von Fabian Koppenhöfer
Pums von Federico Martin
Elysium von Sun&Egg
Y von der Projektgruppe „Y“
Zenit von Damian Harmata
Aufzugvogel von Katharina Vogel
You are my hero von Tobias Bilgeri
cat sleeping on the piano von Tilman Hatje und Lukas Thiele
Die Wahrheits-Quizshow von Wukung

LEUCHTSTOFF – Gebäudeprojektionen in der Kasseler Innenstadt

AUSSCHNITTE AUS DEM PROGRAMM 2009 (YOUTUBE):

Ein lauer Sommerabend in der Kasseler Innenstadt. Vor einem Gebäude neben dem Fridericianum versammeln sich Menschen, schauen gespannt auf die Fassade. Plötzlich erhellt sich die Wand und LEUCHTSTOFF beginnt. Die Gebäudeprojektion der Trickfilmklasse faszinierte bei der Jahresausstellung der Kunsthochschule „Spaziergang 09“ Passanten und Ausstellungsbesucher gleichermaßen.

Als bekannt wurde, dass die Jahresausstellung 2009 in der Kasseler Innenstadt stattfindet, entstand in der Trickfilmklasse die Idee, mit nächtlichen Projektionen von Trickfilmen auf eine Hausfassade den öffentlichen Raum zu erobern. Die Grundidee: Passanten, die zufällig vorübergehen oder auch Besucher der nahegelegenen Party anzulocken und sie für 15 Minuten zu faszinieren.

Als Konzept des Projektes stand im Vordergrund, die Struktur der Fassade (eine Wand aus großen Sandsteinblöcken mit offenen und verblendeten Fenstern) aufzugreifen und jede Animation auf die Gegebenheiten abzustimmen. Im Vorfeld wurde die Wand mit dem Beamer „vermessen“, indem ein Weissbild in der gewünschten Größe projiziert wurde und davon wiederum ein Foto gemacht wurde. Mittels dieses Fotos konnte eine Vorlage für die Projektteilnehmer erstellt werden. Innerhalb relativ kurzer Zeit animierten die Studenten mehrere kurze Clips, die sich mit der Architektur der Fassade befassten und auf deren Struktur eingingen. Darunter sowohl narrative Arbeiten, als auch Musikclips in welchen Sandsteinblöcke zum tanzen gebracht wurden oder freie Animationen, die sich mit dem Raum um das Gebäude und den Zuschauern befassten.

Die technische Realisierung, die Finanzierung und die Genehmigung des Hauseigentümers wurden von einem 3-köpfigen Studententeam organisiert. Mit Udo Dommermuth von MMC aus Gütersloh fand sich ein großzügiger Unterstützer für die Anmietung eines ausreichend starken Beamers. Der Hausherr der genutzten Fassade, „SinnLeffers Kassel“, erklärte sich bereit, eine Projektion auf die Rückwand des Ladengeschäftes zuzulassen. Der Kunstverein Kassel  stellte freundlicherweise seine Räumlichkeiten zur Verfügung, um aus einem Fenster im Erdgeschoss den Beamer auf die Fassade richten zu können. 

An drei Tagen während der Jahresausstellung der Kunsthochschule wurden in den späten Abendstunden die Animationen mit einer Gesamtdauer von 15 Minuten als Endlosschleife an die Fassade projiziert. Das Konzept ging auf: zahlreiche Besucher der Party, des nahegelegenen Open-Air-Kinos und Passanten auf dem Nachhauseweg ließen sich von der animierten und beleuchteten Fassade beeindrucken und schauten sich das Programm an.

LEUCHTSTOFF wird in anderer Form fortgesetzt werden, vermutlich im Rahmen der nächsten Jahresausstellung im Sommer 2010.